Verbändeumfrage 2017 zur Unternehmensfinanzierung und zur Digitalisierung

Seit nunmehr 16 Jahren unterstützt das Handwerk die KfW im Rahmen der jährlichen Umfrage zur Finanzierungssituation der Unternehmen. Seit mehreren Jahren beteiligt sich die Handwerkskammer Frankfurt (Oder) – Region Ostbrandenburg aktiv an der jährlichen KfW-Verbändeumfrage.

Das Thema Finanzierung und die Zusammenarbeit mit Banken sind bei der Führung eines Unternehmens von zentra­ler Bedeutung. Was in der betrieblichen Praxis gut läuft und wo es dabei hakt, sollte in dieser von der KfW und Wirt­schaftsverbänden durchgeführten Befragung ermittelt werden. In der aktuellen Erhebung wurde neben dem traditionellen Thema “Kreditzugang” erstmalig ein Fragenblock zur Digitalisierung abgefragt. Eine Zusammenfassung stellen wir Ihnen hiermit gern zur Verfügung.

Unternehmensbefragung 2017: Digitalisierung der Wirtschaft: Betriebe planen Digitalisierungsmaßnahmen, stehen jedoch vielfältigen Hemmnissen gegenüber

Die Digitalisierung von Wirtschaft und Gesellschaft ist in den letzten Jahren in den Fokus der Öffentlichkeit gerückt. Damit verbunden sind die Erwartungen auf einen Wachstums- und Produktivitätsschub sowie die Sicherstellung der zukünftigen Wettbewerbsfähigkeit in einem globalisierten Umfeld.
Erfreulich ist es daher, dass viele Unternehmen dieses Thema aufgreifen und in ihre Digitalisierung investieren. Eine Vorreiterrolle bei der Digitalisierung nehmen vor allem große Unternehmen sowie Unternehmen aus dem Groß- und Außenhandel ein. Einer weiteren Digitalisierung stehen diverse und zum Teil spezifische Hemmnisse entgegen.

Die Ergebnisse im Einzelnen:

  1. Mit 42 % hat ein großer Teil der Unternehmen die Durchführung von Digitalisierungsvorhaben für die kommenden zwei Jahre fest eingeplant. Bei weiteren 25 % ist eine endgültige Entscheidung noch nicht gefallen. Nur ein Drittel schließt für diesen Zeitraum die Durchführung von Digitalisierungsvorhaben aus. Vorreiter sind hierbei große Unternehmen (über 50 Mio. EUR Umsatz), bei denen 80 % Digitalisierungsvorhaben fest eingeplant haben sowie Unternehmen aus dem Groß- und Außenhandel (67 % mit fest geplanten Vorhaben).
  2. Als Triebkraft der Digitalisierung dominiert bei 90 % der Unternehmen (mit fest geplanten Digitalisierungsvorhaben) der Wille, die Chancen zu nutzen, die die neuen, digitalen Technologien und Anwendungen bieten. Ein Einfordern entsprechender Produkte und Dienstleistungen durch Endkunden oder ein (anders gearteter) Wettbewerbsdruck am Markt hin zur Digitalisierung nehmen demgegenüber mit 33 bzw. 24 % deutlich weniger Unternehmen wahr. Noch seltener sind (aktuell noch) Zwänge zur Digitalisierung aufgrund der Einbindung in Wertschöpfungsketten (18 %). Insgesamt geben 36 % der Digitalisierungsplaner an, Maßnahmen aufgrund von Endkundenanforderungen, dem Wettbewerbsdruck oder Erfordernissen aus der Wertschöpfungskette heraus, zu ergreifen.
  3. Das hohe Bewusstsein der Unternehmen für die Bedeutung der Digitalisierung zeigt sich auch daran, dass nur 23 % der Unternehmen keinen Bedarf zu (einer weiteren) Digitalisierung sehen. Mit 35 % sind dies in erster Linie kleine Unternehmen.
  4. Die vier am häufigsten genannten Digitalisierungshemmnisse sind Schwierigkeiten bei der Anpassung der Unternehmens- und Arbeitsorganisation, Anforderungen an Datensicherheit/-schutz, mangelnde IT-Kompetenzen im Unternehmen/Verfügbarkeit von IT-Fachkräften auf dem Arbeitsmarkt sowie eine mangelnde Qualität der Internetverbindung. Mit Nennungen zwischen 28 und 33 % liegen diese Aspekte als Digitalisierungshemmnis eng beieinander. Nur 19 % der Befragten sehen in ihrem Unternehmen keine Digitalisierungshemmnisse.

Die ausführliche Auswertung Unternehmensbefragung 2017 finden Sie unter www.kfw.de/unternehmensbefragung sowie im nebenstehenden Download.

Quelle: KfW , ZDH

Ansprechpartner

Jördis Kaczmarek

Assistentin Abteilung Gewerbeförderung

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