Es bedarf der Unterstützung der Macher vor Ort, der Netzwerke wie das von Zukunft.Schule und Wirtschaft
Ende Juni zeichneten die beiden ostbrandenburgischen Wirtschaftskammern (Handwerkskammer und IHK) und das regionale Netzwerk Zukunft.Schule und Wirtschaft für Brandenburg e. V. 20 Firmen und Einrichtungen aus, die sich auf Vorschlag von Schulen im lokalen Umfeld im letzten Jahr besonders für die berufliche Orientierung stark gemacht haben.
Zitat aus der Lob- und Dankesrede von Hwk-Kammerpräsident Wolf-Harald Krüger: “Alle unsere Betriebsbesuche und Gespräche mit den Auszubildenden oder Berufsanfängerinnen und –anfängern zeigen: Neben übersichtlichen – und intuitiv zu bedienenden – digitalen Plattformen, brauchen wir eine lebendige, spannend gemachte und damit nachhaltig wirkende berufliche Orientierung. Wir brauchen die Begegnung von Grundschülern mit einer Hobelbank oder einem Backofen, von Oberschülern mit einer Bohr- oder Drehmaschine, von Gymnasiasten mit elektronischen Steuerungssystemen oder optischen Geräten.
In unserer digitalen Wisch-und-Weg-Welt brauchen wir mehr denn je die Begegnung von Schülern mit Frauen und Männern, die noch mit den Händen arbeiten. Wir brauchen das Zusammensein mit Praktikerinnen und Praktikern in den für das Funktionieren einer Gesellschaft ebenso wichtigen sozialen Berufen. Diese Menschen sind es, die den Jugendlichen nicht nur zeigen, wie etwas funktioniert. Sie sind es auch, die von der Erfüllung erzählen können, die es bereitet, wenn man am Ende des Tages das Ergebnis seiner Hände Arbeit sehen kann.”
Wie soll, wie kann die Berufsorientierung der Zukunft aussehen?
Im Osten Deutschlands gibt es noch die Erinnerung an eine Welt mit Werkunterricht, dem Fach Produktive Arbeit (PA), in dem man zumindest schnell mitbekam, was man nicht machen wollte. Man erinnert sich an Arbeitsgemeinschaften, an Stationen junger Naturforscher und Techniker, in denen Kinder Betonmischern begegneten oder Punktschweißmaschinen, dem Boots- oder Flugzeugmodellbau oder der Nähmaschine. Vieles wurde vor 30 Jahren aus Kosten-, manches aus politisch-ideologischen Gründen über Bord geworfen.
Diskussion um neue Wege in der Berufsorientierung darf nicht zum leeren Geschwätz verkommen
14 Schulen aus Ostbrandenburg haben mehr als 25 Firmen und Einrichtungen für die Auszeichnung „Betrieb mit hervorragender beruflicher Orientierung“ vorgeschlagen. Eine Fachjury hat es sich nicht leicht gemacht und 20 von ihnen für die Würdigung ausgewählt.
Autohaus Wahl GmbH, Templin – vorgeschlagen durch: Oberschule Templin
DRK Kita Knirpsenhausen, Erkner – vorgeschlagen durch: MORUS Oberschule, Erkner
Fels- Werke GmbH, Rüdersdorf – vorgeschlagen durch: MORUS Oberschule, Erkner
FRITSCHE Stickerei und Druck, Hoppegarten – vorgeschlagen durch: Peter Joseph Lenné Oberschule mit Grundschulteil, Hoppegarten
IMD Labor Oderland GmbH, Frankfurt (Oder) – vorgeschlagen durch: Carl-Friedrich-Gauß-Gymnasium, Frankfurt (Oder)
Kaufland Vertrieb 282 GmbH & Co. KG, Frankfurt (Oder) – vorgeschlagen durch: Oberschule “Ulrich von Hutten”, Frankfurt (Oder)
Kaufland Warenhandel Berlin GmbH & Co. KG, Frankfurt (Oder) – vorgeschlagen durch: Oberschule “Ulrich von Hutten”, Frankfurt (Oder)
KiTa Gänseblümchen, Hoppegarten – vorgeschlagen durch: Peter Joseph Lenné Oberschule mit Grundschulteil, Hoppegarten
Klosterbrauerei Neuzelle GmbH, Neuzelle – vorgeschlagen durch: Rahn Education Freie Schule im Stift Neuzelle
Krohm GmbH, Storkow – vorgeschlagen durch: Europaschule Storkow
MAYER Kanalmanagement GmbH, Rüdersdorf bei Berlin – vorgeschlagen durch: Carl-Bechstein-Gymnasium, Erkner
Modellbau Stein GmbH, Frankfurt (Oder) – vorgeschlagen durch: Grund- und Oberschule Müllrose
Sana Krankenhaus Gottesfriede Woltersdorf gGmbH, Woltersdorf – vorgeschlagen durch: Carl-Bechstein-Gymnasium, Erkner
Siegfried Erkner & Sohn GmbH, Rüdersdorf bei Berlin – vorgeschlagen durch: Carl-Bechstein-Gymnasium, Erkner
Zoologischer Garten Eberswalde – vorgeschlagen durch: Johann-Wolfgang-von-Goethe-Schule, Eberswalde
Stahlwasserbau Beeskow GmbH, Beeskow – vorgeschlagen durch: Albert Schweitzer Oberschule, Beeskow
Tagespflege “Schwedter Tor”, Angermünde – vorgeschlagen durch: Ehm Welk Oberschule, Angermünde
Zoo & Co. Birkholz, Strausberg – vorgeschlagen durch: Clara-Zetkin-Schule mit dem sonderpädagogischen Förderschwerpunkt “Lernen“, Strausberg
Fontana Gartenbau GmbH, Küstriner Vorland, Manschnow – vorgeschlagen durch: Kleeblatt-Schule, Seelow
Winkler Fahrzeugteile GmbH, Hoppegarten – vorgeschlagen durch: Peter Joseph Lenné Oberschule mit Grundschulteil, Hoppegarten
Die Ehrungen nahmen vor:
Claudia Zinke – Staatssekretärin im Ministerium für Bildung, Jugend und Sport des Landes Brandenburg
Wolf-Harald Krüger– Präsident der Handwerkskammer Frankfurt (Oder) – Region Ostbrandenburg
Carsten Christ – Präsident der Industrie- und Handelskammer Ostbrandenburg
Katharina Heduschka – Geschäftsführerin Netzwerk Zukunft.Schule und Wirtschaft für Brandenburg e. V.