
HWK | Martin Römer
Frankfurt (Oder), 13.03.2025 – Mit Hut, Kordjacke und seinem unverkennbaren Stenz, betrat der 24-jährige Tischler Tibo Langner die Handwerkskammer in Frankfurt (Oder). Der junge Wandergeselle vom Bodensee aus Radolfzell ist seit drei Monaten auf der Walz, um unterschiedliche Betriebe kennenzulernen und sich handwerklich wie persönlich weiterzuentwickeln.
Sein letzter Stopp war in Guben, bevor ihn sein Weg in die Oderstadt führte. Doch lange verweilt er nicht – sein Ziel liegt im Norden: auf der Insel Rügen. Mindestens drei Jahre und einen Tag wird er auf Wanderschaft sein, ohne sich seinem Heimatort mehr als 50 Kilometer zu nähern. Mit minimalem Gepäck, aber umso größerem Wissensdurst, zieht er von Stadt zu Stadt und bietet seine handwerklichen Fähigkeiten an.
Bei seinem Besuch in der Handwerkskammer erzählte er von seinen bisherigen Erlebnissen, den Herausforderungen des Unterwegsseins und den spannenden Begegnungen mit anderen Handwerkern und Menschen, die ihn unterstützen. „Die Walz ist eine besondere Zeit, die einem viel über sich selbst und das Handwerk lehrt“, sagt Tibo. „Man begegnet ständig neuen Aufgaben und lernt, flexibel und offen zu bleiben.“
Sein traditionelles Gewand – schwarze Schlaghose, Weste und Hut – zieht neugierige Blicke auf sich. Viele Passanten erkennen den Wandergesellen nicht sofort, doch wer sich mit dem Handwerk auskennt, weiß um die Bedeutung dieser Reise. Die Walz ist nicht nur eine Reise durch verschiedene Regionen, sondern auch eine Reise zu sich selbst.
Tibo verabschiedete sich mit einem kräftigen Handschlag, dankbar für den herzlichen Empfang und die kleine TV-Studioführung. Nun geht es weiter gen Norden, mit festem Schritt, seinem Stenz als treuen Begleiter und der Gewissheit, dass das Handwerk ihm überall Türen öffnet.