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HWK - Martin Römer
Der Strukturwandel in der Uckermark gewinnt an Dynamik – mit neuen Fördermöglichkeiten auch für kleine und mittlere Handwerksbetriebe. Im Rahmen des Just Transition Fund (JTF) stellt das Land Brandenburg insgesamt 30 Millionen Euro bereit, um Betriebe bei Investitionen, Beratungen und der Unterstützung junger Unternehmen zu fördern. Die JTF-Unternehmensförderung wurde am 20. Februar 2025 in Schwedt offiziell vorgestellt und soll laut Minister Keller voraussichtlich im April 2025 starten. Mit der neuen JTF-Unternehmensförderung können Handwerksbetriebe in der Uckermark gezielt unterstützt werden. Besonders im Fokus stehen drei zentrale Förderbereiche: produktive Investitionen, Transformationsberatung und das „Startgeld Uckermark“ für junge Unternehmen.
Handwerksbetriebe, die beabsichtigen, in produktive Erstinvestitionen zu investieren, sei es für die Errichtung einer neuen Betriebsstätte, die Erweiterung bestehender Kapazitäten oder die Diversifizierung ihres Betriebs, können Zuschüsse von bis zu 70 Prozent der förderfähigen Kosten erhalten. Die genaue Förderhöhe hängt von der gewählten Beihilferegelung ab. Im Rahmen der De-minimis-Verordnung sind Förderungen von bis zu 70 Prozent möglich, zuzüglich 7 Prozent der zuwendungsfähigen direkten Ausgaben. Nach der AGVO-Regelung können kleine Unternehmen bis zu 45 Prozent und mittlere Unternehmen bis zu 35 Prozent gefördert werden. Die Mindestinvestition variiert je nach Regelung und liegt zwischen 10.000 und 20.000 Euro.
Darüber hinaus können Handwerksbetriebe von der Transformationsberatung profitieren. Diese Beratung unterstützt Unternehmen, die sich strategisch neu ausrichten oder nachhaltiger wirtschaften möchten. In der Vorinvestitionsphase können bis zu zehn Beratungstage gefördert werden, während der Implementierungsphase bis zu 15 weitere Tage zur Umsetzung konkreter Maßnahmen zur Verfügung stehen. Die Förderung für die Beratung beträgt je nach Regelung bis zu 840 Euro pro Beratungstag (70 % Förderung nach der De-minimis-Verordnung oder 50 % nach der AGVO).
Für junge Unternehmen in der Gründungsphase wird das „Startgeld Uckermark“ bereitgestellt. Es bietet finanzielle Unterstützung für KMU, deren Gründung nicht länger als drei Jahre zurückliegt. Der Zuschuss wird für zwölf aufeinanderfolgende Monate gewährt und beträgt 2.030 Euro pro Monat, was insgesamt 24.360 Euro entspricht. Voraussetzung für die Förderung ist, dass das Unternehmen innerhalb der letzten sechs Monate vor Antragstellung mindestens eine sozialversicherungspflichtige Arbeits- oder Ausbildungsstelle geschaffen hat, die über die gesamte Förderzeit aufrechterhalten wird. Allerdings wird die Beschäftigung des Gründers oder der Gründerin nicht berücksichtigt. Das Startgeld Uckermark kann nicht mit der Meistergründungsprämie Brandenburg kombiniert werden, aber eine nachgelagerte Förderung durch das Programm „Gründung innovativ“ ist möglich.
Die JTF-Unternehmensförderung bietet Handwerksbetrieben in der Uckermark eine gute Möglichkeit, finanzielle Unterstützung zu erhalten und sich zukunftsfähig aufzustellen. Um die bestmögliche Förderung zu nutzen, stehen die Betriebsberater der Handwerkskammer Frankfurt (Oder) als Ansprechpartner zur Verfügung. Sie informieren über den neuen Förderansatz und beraten individuell zu passenden Fördermöglichkeiten.